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1310. Mai 16. Ruda (Rauden).

sept. dec. kal. Jun.

Bruder B(ernhard), Abt von Rauden, verleiht dem Lisco, Schulzen von Ludvicoviche (Ludwigsdorf im Seipuscher Weichbild) zu Erbrecht zwei Freihufen in dem Stiftsgute Stannichia (Stanitz) und zugleich die Stellvertretung des Abtes im Gerichte, den vierten Pfennig davon (ausser wo der Abt die Gebühren aus Gnade erlässt), das Recht zur Anlegung einer Schenke in Zawada (Zowada), sowie zur Wiedererbauung der Mühle an der Stannisca (Stanitz), aber ohne dass er die Einwohner zwingen darf in der Mühle zu mahlen nebst Ausbesserung des Fischteiches, dessen Fische sich jedoch der Abt vorbehält; der ganze Besitz soll steuerfrei sein, wogegen Lisco und seine Kinder Sebastian und Yasco die Scholtisei in Ludwigsdorf dem Abte nunmehr zurückgeben. Dieselben werden von ihrer neuen Schultisei die üblichen Dienste wie andere Schulzen dem Abte leisten, auch dieselbe nicht ohne dessen Erlaubniss verkaufen. Besiegelt von dem Abte und seinem Mitabte S. von Gemmelniche (Himmelwitz).

Z.: Herr S. Abt v. Himmelwitz, Bruder Nicholaus Prior von Rauden, Br. Matheus Subprior, Br. Albert Refectorarius, Br. Johann Pförtner, Herr Gosco Dechant und Pfarrer v. Stanitz und Herr Hubert Pfarrer v. Himmelwitz.


Aus dem Or., dessen beide Siegel verloren, im Bresl. Staatsarch. Rauden 17 abgedr. v. Wattenbach im Cod. dipl. Siles. II, 25.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.